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Dienstag, 12. Februar 2019

CARE Klima-Index 2018. Stimmung ist mies – oder scheint mies zu sein?!

Berlin (scp) – „Die Stimmung in der Pflege wird frostiger" steht als Überschrift über der Meldung zum CARE Klima-Index 2018. Projektverantwortliche des CARE Klima-Index Deutschland ist Stephanie Hollaus vom Institut Psyma Health & CARE GmbH. Herausgegeben wurde der Index in Kooperation mit den Veranstaltern des Deutschen Pflegetags. Befragt zu ihrer Stimmung wurden rund 2.226 Akteure aus der Pflege- und Gesundheitsbranche.

Hollaus sagt: „Wie man sich gerade fühlt, kann mitunter auch von der Realität abweichen". So war denn auch die Stimmung im Süden (93,2 Punkte) (bei einer zugleich wesentlich besseren Personalausstattung und Bezahlung als im Rest der Republik, Anm. d. Red.) schlechter als im Norden mit 96,9 Punkte; im Westen (94,7 Punkte) war sie etwas frostiger als im Osten mit 97,1 Punkte.

Festzuhalten bleibt, dass die zahlreichen Gesetzesmaßnahmen bei der Pflege noch nicht ankommen, so Hollaus. „Muss sich das Bundesgesundheitsministerium somit eine andere Kommunikationsstrategie einfallen lassen", fragten wir denn auch den bei der Pressekonferenz anwesenden Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus.

Dieser zeigte sich zumindest erstaunt über die mehrheitlich kritischen Ergebnisse, stehe doch die Pflege ganz oben auf der politischen Agenda. Er versprach weiter auch in die Regionen zu gehen, um für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege zu sorgen. Zentrale Themen seien die Fachkräftegewinnung und eine langfristige Berufsbindung. Erreicht werden müsse, dass im Pflegealltag spürbare Verbesserungen sichtbar werden, „auch wenn Initiativen in diesem Bereich aktuell nicht immer bei den Menschen ankommen".

Was benötigt werde sei eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Pflege, um den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen: „Eines meiner großen Ziele ist es deshalb, die Aufgaben zwischen den Gesundheitsberufen neu zu verteilen". Westerfellhaus wies auch darauf hin, dass die politische Bereitschaft für Veränderungen in der Pflege nie höher gewesen sei als heute.

Für 2018 beträgt der Psyma CARE Klima-Index 95,3. Damit ist das Klima im Vergleich zum Basisjahr 2017 um 4,7 Punkte abgekühlt, erläutert Hollaus weiter. Das zeige: "Die Pflege fühlt sich nicht ausreichend von der Politik vertreten".

74 % der Befragten geben an, dass der Stellenwert des Themas Pflege in der Politik nur von niedriger Relevanz sei und beurteilen ihn damit, angesichts laufender politischer Initiativen durchaus überraschend, um 5 %-Punkte schlechter als im Vorjahr.

Auch das gesellschaftliche Ansehen der Berufsgruppe schätzen die Befragten niedriger ein, die Wahrnehmung hierzu sinkt um weitere 10 %-Punkte: 38 % der Befragten meinen, der gesellschaftliche Stellenwert der Pflege sei geringwertiger als der von anderen Berufsgruppen.

Ursache könnte das Image des Berufes durch die schwierigen Arbeitsbedingungen sein, vermutet Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats: „Die schon chronisch hohe Arbeitsbelastung prägt die Stimmung der Berufsgruppe".

Auch der allgemeine Eindruck von der Versorgungsqualität in der Pflege hat sich verschlechtert. Denn während die Pflegeversorgung 2017 von 24 % der Befragten als qualitativ mangelhaft eingeschätzt wurde, sind es 2018 bereits 29 %.

Unverändert skeptisch bleibt der Blick in die Zukunft: Wie im vergangenen Jahr gehen 42 % der Befragten davon aus, dass die Pflegeversorgung in Zukunft nur teilweise sichergestellt ist. Sogar 46 % gehen im Jahr 2018 davon aus, dass sie nicht sichergestellt ist. Im Jahr 2017 lag dieser Wert noch bei 42 %.

„Insgesamt sind bei den Pflegefachpersonen vor Ort bisher keine positiven Veränderungen im realen Arbeitsalltag zu spüren", schlussfolgert Wagner. Denn der Anteil derer, die „schlechte" Werte für die Arbeitsbedingungen der Pflegefachpersonen aussprechen, steigt weiter: Während 2017 bereits 51 % der Befragten die Bedingungen als „schlecht" beurteilten, stieg dieser Wert im Jahr 2018 auf 60 %. „Deshalb – und um Vertrauen zu bilden – fordert der Deutsche Pflegerat insgesamt 100.000 Stellen zusätzlich zu schaffen und diese fest zuzusagen", insistiert Wagner.

Eine klare Einschätzung finden die Befragten beim Thema personelle Ausstattung in der Pflege: 71 % der Befragten gehen davon aus, dass diese der gegenwärtigen Situation nicht gerecht wird. 25 % meinen, sie wird ihr teilweise gerecht. Lediglich 4 % gehen davon aus, dass sie der momentanen Situation genügt. Weitere 76 % aller Befragten glauben zudem nicht daran, dass der Bedarf an Pflegeleistungen in den kommenden Jahren gedeckt werden kann.


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