Berlin (scp) – Die Ergebnisse des 2. Deutschen Altenpflegebarometers sind alarmierend: Die bundesweite Umfrage unter Führungskräften stationärer Altenpflegeeinrichtungen und ambulanter Dienste ergab, dass 88 Prozent der Befragten von der Altenpflegepolitik der Bundesregierung nicht überzeugt sind.
Darüber hinaus sind zwei Drittel aller Befragten der Meinung, dass die Pflegestärkungsgesetze der alten Bundesregierung „keinerlei Verbesserungen" mit sich gebracht haben. Das Misstrauen der Branche gegenüber der Politik wächst, heißt es seitens des Vincentz Networks und der Evangelischen Heimstiftung, die die Umfrage in Auftrag gegeben haben. Beteiligt daran haben sich 1.242 Führungskräfte stationärer und ambulanter Einrichtungen.
51 Prozent aller Befragten gaben an, mit der Wirtschaftlichkeit ihrer Einrichtung unzufrieden zu sein. Im Jahr 2016 (beim 1. Deutschen Altenpflegebarometer) waren dies 37 Prozent. Am deutlichsten wird die angespannte Lage mit Blick auf die Personalsituation. Waren im Jahr 2016 schon 57 Prozent der Teilnehmer unzufrieden, sind es jetzt 85 Prozent. Und rund 94 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass sich der Fachkräftemangel in den letzten zwei Jahren deutlich verschärft hat.
88 Prozent der stationären Einrichtungen und 94 Prozent der ambulanten Dienste sehen keine Verbesserung der Personalsituation aufgrund der Pflegestärkungsgesetze. 78 Prozent (stationär) und 66 Prozent (ambulant) erwarten eine weitere Verschlechterung der Personalsituation. 79 Prozent der befragten Führungskräfte sind der Überzeugung, dass sich die Personalsituation erst dann verbessere, wenn Pflegekräfte deutlich besser bezahlt werden.
24 Prozent der ambulanten Dienste und 36 Prozent der stationären Einrichtungen sind mit der Qualität der Pflege nicht mehr zufrieden. Jeder dritte Dienst und jede zweite Einrichtung erwarten eine weitere Verschlechterung der Qualität. Gründe dafür sind einerseits der Personalmangel, andererseits die aus Sicht der Befragten nicht angemessene Vergütung.
So sind nur 19 Prozent der stationären Einrichtungen der Meinung, mit den aktuellen Vergütungen eine qualitativ angemessene Pflege sicherstellen zu können. Dass vor zwei Jahren noch 51 Prozent der Befragten diesbezüglich optimistisch waren, sei mehr als ernüchternd, betonen die Herausgeber des 2. Deutschen Altenpflegebarometers.
57 Prozent der stationären Einrichtungen haben heute einen geringeren Pflegegrademix, obwohl sich der Pflegebedarf nicht geändert habe. 60 Prozent meinen, der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff hat sich nicht positiv ausgewirkt.
Unzufrieden ist man auch mit der aktuellen Pflegepolitik der Bundesregierung. Das sagen (zum Umfragezeitraum im Frühjahr 2018) zumindest rund 90 Prozent der befragten Führungskräfte.
Auf Landesebene sind nur 9 Prozent mit der aktuellen Pflegepolitik in ihrem jeweiligen Bundesland zufrieden. In einigen Bundesländern sind die Ergebnisse besonders beunruhigend: 99 Prozent der Befragten in Brandenburg sowie 97 Prozent in Hamburg und Thüringen fühlen sich in Bezug auf die Altenpflegepolitik in ihrem Land im Stich gelassen.
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