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Donnerstag, 25. April 2019

Studie. Von der Pflege in anderen Ländern lernen

Berlin (scp) – Mehr Investitionen in Aus- und Weiterbildung, erweiterte Verantwortungsbereiche jenseits von Delegation sowie Stärkung der Selbstorganisation sind Schlüsselfaktoren für die Attraktivität des Pflegeberufs und zur Sicherung der Versorgungsqualität.

Das hat eine Studie im Auftrag der Stiftung Münch unter der Leitung von Professor Michael Ewers, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin, zur Situation der Pflege in Großbritannien, den Niederlanden, Schweden und Kanada ergeben.

Nachgefragt

scp. Wie sind die Erfahrungen mit dem Modell 80 Prozent zu arbeiten bei vollem Lohnausgleich in Schweden? Ist es eine Möglichkeit der Fachkräftegewinnung und der Attraktivitätssteigerung?

Professor Dr. Michael Ewers, Charité – Universitätsmedizin Berlin: Das Modell der „80/20-Regelung" wird im Rahmen von Modellversuchen zur Fachkräftegewinnung und Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufstätigkeit in Schweden eingesetzt. Dieses Arbeitszeitmodell soll die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals senken. Zudem soll das Arbeitsfeld damit attraktiver werden, um neues Personal rekrutieren und an sich binden zu können.

Die Presse in Schweden berichtet über positive Erfahrungen seitens des Personals mit diesem Arbeitszeitmodell. So seien die krankheitsbedingten Fehlzeiten reduziert worden und die Personalfluktuation hätte abgenommen. Die Pflegenden seien sehr zufrieden, sie würden sich weniger belastet fühlen und ihre Aufgaben mit mehr Kraft und Motivation angehen.

Gestützt werden diese Berichte von einer qualitativen Studie, die günstigere Arbeitsbedingungen und eine verbesserte Work-Life-Balance aus Sicht des Personals als Ergebnis hervorbrachte. Außerdem berichteten die in der Studie befragten Pflegenden, dass sich die Qualität der Versorgung mit diesem Arbeitszeitmodell verbessert habe.

Ob die krankheitsbedingten Fehlzeiten und die Gesundheit des Personals damit signifikant verbessert werden können, gilt es noch mit größeren Längsschnittstudien zu überprüfen. Zudem ist zu bedenken, dass in diesem Arbeitszeitmodell mehr Pflegepersonal benötigt wird und höhere Kosten anfallen, weshalb dies nicht die alleinige Lösung zur Zukunftssicherung der pflegerischen Versorgung sein kann.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass alle betrachteten Länder mit Deutschland vergleichbare Probleme bei der Rekrutierung von Fachkräften und bei der Sicherung der pflegerischen Versorgung haben. Doch anders als in Deutschland finden sich als Lösungsansätze in den untersuchten Ländern mehr Investitionen in die hochschulische Aus- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen, Maßnahmen zur Stärkung der Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Pflege sowie die Erweiterung pflegerischer Aufgaben- und Verantwortungsbereiche.

Attraktivität der Pflege als Beruf steigern

Ziel sei es dabei, die Attraktivität der Pflege als zukunftsfähiger Gesundheitsberuf zu fördern. Auffallend sei in den Untersuchungsländern zudem, dass die Pflegenden an der Entwicklung von Lösungen zum Erhalt der Gesundheitsversorgung aktiv beteiligt sind, so Ewers. Gleiches fordert er für Deutschland.

Ewers weiter: „Wir sind uns einig, dass wir den Pflegeberuf attraktiver machen müssen, nur so können wir Personal binden und finden. Ein Weg dahin ist es, Pflege hochwertigere Aufgaben erledigen zu lassen. Damit einher geht aber auch mehr Verantwortung, das ist vielen Diskussionsteilnehmern in der Pflegebranche noch nicht hinreichend klar".

Unterschiede im Qualifikationsmix

Unterschiede zwischen den Ländern gebe es auch im Qualifikationsmix der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So werde der quantitativ steigende Bedarf in der Pflege (in den untersuchten Ländern) mit mehr oder weniger umfangreich eingesetzten Assistenten und Helfern beantwortet. „Diese übernehmen vielfach einfachere (sozial-)pflegerische Aufgaben, die in Deutschland noch oft Pflegefachpersonen überantwortet sind", weist Ewers hin. Angeleitet und beaufsichtigt würden sie dabei von hochschulisch qualifizierten Pflegefachpersonen. Zusätzlich kämen Pflegeexperten mit erweiterten Kompetenzen hinzu.


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