Berlin (scp) – „Ist die Berufsflucht in der Pflege hausgemacht?", fragte sich der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, gleich zu Beginn der von ihm einberufenen Pressekonferenz. In dieser wurde der Startschuss für ein „Projekt zur Umsetzung guter Arbeitsbedingungen in der Pflege" gegeben.
„Wenn Ihre Vorschläge für bessere Arbeitsbedingungen besser sind als unsere, dann nehmen wir Ihre Vorschläge."
Andreas Westerfellhaus
Konkret soll ein Instrumentenkoffer aus bereits bestehenden und bewährten Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitsbedingungen zusammengestellt und ein passgenaues Schulungskonzept entwickelt werden. Das werde zuerst bei rund 25 kleinen und mittelständischen Pflegeeinrichtungen getestet und evaluiert. Danach sollen bundesweit möglichst viele Pflegeeinrichtungen davon profitieren.
Westerfellhaus verspricht sich von dem Projekt eine "echte Unterstützung, aber auch ein Signal für Arbeitgeber, die eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ihrer Pflegeeinrichtungen wollen. Denn unsere größte Chance auf mehr Fachkräfte in der Pflege ist, die Arbeitsbedingungen derart zu verändern, dass Pflegekräfte in ihrem erlernten Beruf bleiben, bereit sind, ihre Arbeitszeit wieder aufzustocken oder wir Pflegekräfte aus anderen Bereichen zurückgewinnen", ist sich der Pflegebevollmächtigte sicher.
Dabei gehe es ihm, wie er selbst sagt, „auch ganz klar nicht um Schuldzuweisungen". Die Pflegekassen fordert er auf, tätig zu werden und innovative Arbeitskonzepte zu finanzieren, um die Arbeitgeber bei der Umsetzung zu unterstützen. Gerade kleinere Unternehmen könnten weder die zeitlichen noch die finanziellen Ressourcen aufbringen, ihr Unternehmen im Alleingang zu analysieren und umzustrukturieren. Insbesondere diesen Arbeitgebern soll daher eine Starthilfe gegeben werden.
Die Studie wird jetzt ausgeschrieben. Der Pre-Test soll im Frühjahr 2019 stattfinden.
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